Ich habe vor geraumer Zeit meine Bastelkisten durchforstet und bin auf ein uraltes Telegrafenrelais gestoßen wie es früher in den analogen Telefonvermittlungsstellen der Post verwendet wurde. Aber es gibt diese Relais auch bei eBay zu kaufen (Suche: Telegrafenrelais, Telegrafen Relais, Siemens Relais … usw)
Vor langer Zeit habe ich mal gelesen oder gehört, das man damit eine Morsetaste (Paddle) realisieren kann.
Nachdem das Plexiglasgehäuse entfernt ist, kommt man an das Teil seiner Begierde. Es wird nicht das ganze Relais benötigt, sondern nur der Teil, der vom Magneten bewegt wird und dessen Kontakte. Dieses Teil ist in den alten Relais noch verschraubt. Heute würde man das bestimmt Punktschweißen, Kleben oder hätte ein 3D Drucker Formteil.
Ich habe mir aus dem Elekronik Zubehörgeschäft meines Vertrauens ein Alugußgehäuse gekauft. Es ist dieses kleine, längliche. Es hat exakt die Breite des Gebers, als wenn man dieses Gehäuse speziell dafür gebaut hat. An der Stirnseite habe ich eine Aussparung gesägt, damit die Paddleplatten dort durchgeschoben werden können. So ein Gehäuse gibt es aber auch bei Conrad Elektronik in Braunschweig. Da bereits Schraubenlöcher vorhanden sind, habe ich es in diesem Gehäuse verschraubt und das Kabel angeschlossen. Eigentlich ist die Taste damit schon fertig. Es gibt 2 Kontakte. Einer für Punkte und einer für Striche. Ich habe mir später (nicht auf den Fotos zu sehen) noch einen Umschalter in die hintere Stirnseite eingebracht. Mit denen kann ich dann Punkt und Strich nach links oder rechts legen. Das macht das Paddle für jeden universell einsetzbar.
Am schwierigsten war die Wahl der “Deko” Es standen ein Gitarrenplektron, zwei Irische Münzen und diese 5 Cent Stücke zur Wahl. Nun ja, die Irischen Münzen waren sehr stark ramponiert und das Gitarrenplektron brauche ich zum Spielen. Da die beiden 5 Cent Stücke absolut sauber ausgesehen haben, habe ich sie noch ein bischen poliert und dann mit Sekundenkleber an den Geber geklebt.
Ich benutze die Taste regelmäßig auf Fielddays und auch zuhause. Das teuerste an der taste ist das Gehäuse. Da kann man bestinnt auch eins aus der 2,50 Euro Kategorie nehmen, dann liegt man mit den Materialkosten unter 10 Euro. Für so eine Taste ist das ein feines Preis/Leistungsverhältnis.
72 de Peter
Nachtrag: “Lambic” – “Iambic” – “L(kleingeschrieben = l) lambic” – “iambic” ???? ich weiß es nicht !
Auf die Idee mit den beiden 5Centstücken muß man erstmal kommen…!
Danke für den Beitrag, da mit konventionelle Tasten zu teuer sind und ich “Gelegenheitstelegrafist” bin habe ich mir zwei solche Relais günstig ersteigert.
73
@ Ralf: Das selbe Problem hatte ich auch….. So bleibt der Preis im Rahmen.
@ Hilmer: Ursprünglich waren es 2 Gitarrenplectren aus Metall. Die brauchte ich dann aber noch für etwas anderes.
72 de Peter
Es heißt “iambic”, von Jambus (https://de.wikipedia.org/wiki/Jambus). Und genau das scheint es nicht zu sein, ein iambic paddle müsste doch eigentlich zwei paddles haben, hier sehe ich nur eines.
Peter antwortet: Du hast recht. Damals wußte ich es nicht besser. Hat aber auch noch niemanden gestört. Die Taste funktioniert heute noch astrein …
73 de Peter DL4ABB