Joe Taylor, K1JT, ist uns Funkamateuren natürlich als Erfinder von Betriebsarten wie WSPR, JT65 und JT9 etc. bekannt – alles Modi, die noch die schwächsten Signale aus dem Rauschen “herauskitzeln”. Dieses Detektieren sehr schwacher Signale hängt ganz eng mit Joes professioneller Beschäftigung zusammen, der Radioastronomie, wo auch, mit riesigen Antennen, auf extrem schwache elektromagnetische Signale aus dem Weltraum gelauscht wird.
Aber was hat das nun mit den erst kürzlich beobachteten Gravitationswellen zu tun, werdet ihr fragen. Nun, genau genommen zweierlei: zum einen sind auch die Gravitationswellen extrem schwache “Signale” aus weiter Ferne – und zwar wirklich ganz extrem schwache, im Vergleich zu den radioastronomischen (eine Längenänderung unseres Raumes von 1/10.000 Proton-Durchmesser auf 4 km!). Zum anderen hat K1JT die Existenz von Gravitationswellen, die Einstein 1916 aufgrund seiner Theorie vorhergesagt hat, schon 1974 bestätigt, und zwar durch die radioastronomische Beobachtung von Pulsaren – deren Orbits werden ständig kleiner, was durch die “Ausstrahlung” von Energie in Form von Gravitationswellen mit Lichtgeschwindigkeit seine Erklärung findet (die Energieabnahme der Pulsare entspricht genau der Einsteinschen Vorhersage). Für diese Entdeckung erhielt Joe 1993 den Nobelpreis für Physik.
Nun wurden diese Wellen zum ersten Mal auf der Erde direkt beobachtet, in Form eines sehr teuren Observatoriums, das seit 2002 im Aufbau begriffen war. Eine wunderbare Kette von Vorhersage (Albert Einstein), Nachweis eines Nebeneffekts (Joe Taylor) und direkter Beobachtung der Gravitationswellen auf der Erde (Laser-Interferometrie des LIGO Observatoriums). Schön, dass ein Funkamateur an dieser Kette beteiligt ist!
Eine sehr schöne (englische) Zusammenfassung dieser bahnbrechenden Entwicklung auf dem Gebiet der Physik findet man in einem Artikel des National Geographic Magazins: “Found! Gravitational Waves, or a Wrinkle in Spacetime”.
Hmmmm, seit wann sind JT65 et. al. Betirebsarten ?