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Raspberry PI 3 – Die Erfolgsgeschichte des Einplatinenrechners geht weiter

Verglichen mit vielen ähnlichen Projekten, die sich zur Aufgabe gemacht haben, eine leistungsfähige und offene PC-Plattform zu einem für jeden erschwinglichen Preis zu bieten, ist der Einplatinenrechner Raspberry PI eine absolute Erfolgsgeschichte. Alarmiert von den mangelhaften Programmierkenntnissen des Informatik-Nachwuchses hatten führende Köpfe der britischen IT-Szene das Raspberry-Projekt ins Leben gerufen, um Programmierern und Bastlern eine günstige Plattform zum Lernen und Experimentieren zu bieten. Durch die Offenheit des Raspberry PI sind die Anwendungsgebiete letztendlich fast unbegrenzt, ganz gleich ob er nun als Mediacenter am HD-Fernseher oder für Amateurfunk-Experimente Verwendung findet.
Auf dem offiziellen Blog wurde nun die neueste Generation des Mini-PCs angekündigt, die den Funktionsumfang sowie die Leistung erweitern soll ohne dabei die Design-Philosophie des Projekts zu verändern oder mehr zu kosten.

Schneller dank Prozessor-Upgrade

Das Herz der neuen Raspberry-Generation ist der 1,2 GHz schnelle Quadcore-Prozessor ARM Cortex-A53. Benchmarks deuten auf einen zehnfachen Geschwindigkeitszuwachs im Vergleich mit dem ersten Raspberry hin, die Kompatibilität zu den Vorgängern bleibt erhalten. Wie viel schneller der neue Raspeberry genau sein wird, hängt jedoch vom Anwendungsszenario ab. Während nur auf einem einzelnen Kern verarbeitete Prozesse wohl nur marginal schneller ablaufen werden, kann gerade im Bereich der Video-Codecs mit einem signifikanten Boost gerechnet werden. Der Arbeitsspeicher bleibt hingegen aufgrund technischer Limitierungen bei 1GB.

Endlich voll wireless

Dank des nun integrierten Broadcom-Chips BCM43438, der bisher schon im offiziellen WLAN-Dongle gewerkelt hat, kann der Raspberry PI 3 auch ohne Hardware-Addon kabellos auf das Internet zugreifen. Die Einrichtung der WLAN-Verbindung ist kinderleicht, sogar eine Einrichtung als Access Point ist mit nur wenigen Klicks möglich. Neben der neuen WLAN-Funktionalität ist aber auch Bluetooth 4.1 verfügbar. Die vier USB 2.0 Ports sowie die HDMI-Ausgabe sind natürlich erhalten geblieben.

Das neue Raspbian bleibt vorerst bei 32-Bit

Die Veröffentlichung der neuen Hardware begleitet auch eine neue Version von Raspbian, der Linux Distribution der Raspberry-Foundation, die auf Debian basiert. Obwohl der Cortex-A53 ein 64-Bit Prozessor ist, bleibt Raspbian vorerst nur in einer 32-Bit Variante verfügbar. Erst später will sich die Raspberry Foundation mit der Frage beschäftigen, ob eine 64-Bit Version lohnt. Auch wenn die offene Struktur eines auf Linux basierten Betriebssystems für den kleinen Bastelrechner sicherlich die empfehlenswerteste OS-Lösung ist, kann auf Wunsch auch Windows 10 (in der Internet of Things (IoT) Core Insider Preview Version) installiert werden, für das Microsoft passend zur Veröffentlichung der dritten Raspberry Generation ein neues Update liefert. Allerdings bietet diese Windows Version keine mit dem vollwertigen Betriebssystem vergleichbare Funktionalität und ist daher eher für Entwickler gedacht.

Stromverbrauch, Backwards Compatibility und Preis

Der Raspberry PI 3 ist voll rückwärtskompatibel zu den älteren Generationen. Durch die neuen Komponenten fällt allerdings der Stromverbrauch nach offiziellen Angaben höher aus. Erste Tests zeigen jedoch, dass das empfohlene 5V 2,5 Ampere-Netzteil im Normalbetrieb – d.h. mit angeschlossener Maus, Tastatur und WLAN Verbindung – selbst unter Volllast nicht mal ansatzweise ausgereizt wird. Bei Anwendungsszenarien mit additionaler USB-Peripherie kann aber natürlich dann tatsächlich ein den neuen Vorgaben entsprechendes USB-Netzteil vonnöten sein. Der ursprünglichen Philosophie des Projekts entsprechend wird der Preis nicht erhöht. Auch die dritte Raspberry Generation wird wohl nur 35 Euro kosten. Eine Preissenkung für die Vorgänger Modelle wird es allerdings nicht geben, sodass alle Raspberry Generation fortan parallel und zum selben Preis verkauft werden. Wer zum ersten Mal einen Raspberry sein Eigen nennen will, sollte somit ohne Zweifel zum neusten Modell greifen. Ob ein Upgrade von der zweiten Generation lohnt, werden die Benchmarks noch zeigen. Fest steht jedoch jetzt schon, dass der Leistungszuwachs je nach Anwendungskontext stark unterschiedlich ausfallen wird.

Ich arbeite in einem IT-Systemhaus und bin überwiegend mit der Administration von Mail-Servern beschäftigt. Derzeit beschäftige mich viel mit VHF/UHF, APRS und HAMNET. Darüber hinaus sammle ich Erfahrungen im Antennenbau.

  1. Hi Silvio,

    erst nach genaumen lesen habe ich gelernt, dass der neue R-Pi nicht 64Bit kann.
    Ist mir wirklich nicht so aufgefallen. Habe dazu noch einen Link gefunden: http://www.heise.de/forum/heise-online/News-Kommentare/Raspberry-Pi-3-mit-ARMv8-ist-da/Re-Leider-nativ-kein-64-Bit-Betriebssystem/posting-24588804/show/

    Gibt es hier mitleser, die Amateurfunkprojekte mit dem Raspberry Pi umsetzen?
    Als Komentar mit Link ggf. ?

    Danke.

    Gruß Markus

    • Hi Markus,

      es ist nur eine Frage der Zeit, bis das erste 64-Bit Release dafür kommt.

      Einige User setzen Projekte mit dem Raspi um. Sobald ich wieder was interessantes mit dem Rapsi mache, wird es einen eigenen Artikel dazu geben.

      Ansonsten ist die FB-Gruppe ein guter Anlaufpunkt.

      73 de Silvio

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