Hans Summers, G0UPL, hat mit seiner Firma QRP Labs einen neuen Transceiver Bausatz auf den Markt gebracht. Eigentlich wurde das Ding als Bastelprojekt für das heuer in Großbritannien stattfindende YOTA (Youngsters On The Air) Meeting der IARU Region 1 entwickelt.
Hier im Überblick die technischen Daten:
- Einfach aufzubauen, alles auf einer 10×8 cm großen Platine (doppelseitig, durchkontaktiert), auch alle Bedienelemente sind darauf untergebracht, was den Einbau in ein Gehäuse sicher wesentlich erleichtert.
- Wahlweise eines der folgenden Bänder: 80, 40, 30, 20 oder 17 m
- 12 – 15 V Betriebsspannung
- ca 3-5 W Ausgangsleistung, abhängig von der Betriebsspannung
- Ausgangsverstärker in Klasse E, damit extrem hohe Effizienz und kein Kühkörper notwendig
- Am Ausgang ein 7 Element Tiefpass
- Keine Tastclicks durch CW Hüllkurven “Shaping”
- Hochwertiger Empfänger mit > 50 dB Seitenbandunterdrückung
- 200 Hz breites NF Filter
- VFO mit SI5351A, Abstimmung durch Drehgeber
- 16×2 LCD Anzeige
- In der Firmware ist ein automatischer Keyer inkludiert, auch Handtaste ist anschließbar
- Eingebauter CW Dekoder mit Anzeige am Display
- S-Meter Anzeige am Display
- Volles oder Semi QSK
- Diverse Feinheiten sind beim VFO inkludiert: VFO A/B Split Betrieb, RIT, CW Offset einstellbar
- Frequenz und Volumen des Sidetones einstellbar
- Anschlüsse: Stromversorgung, BNC zur Antenne, jeweils 3,5 mm Klinke für Taste und Kopfhörer
- Auf der Platine ist ein Mikroschalter drauf, der auch als Morsetaste verwendet werden kann
- Diverse Messmitel eingebaut, zur Erleichterung des Abgleichs:
- Voltmeter, HF Leistungsmessgerät, Frequenzzähler, Signalgenerator
- Bakenmodus, für automatischen Betrieb in CW oder WSPR
- GPS Interface zur Frequenzkalibrierung und als Zeitbasis für WSPR Betrieb
Und das alles für ca 41€ – eigentlich unglaublich. Der Bausatz ist etwa ab Mitte August lieferbar. Nähere Informationen auf der Website von QRP-Labs.
> 3-5 W Ausgangsleistung, abhängig von der Betriebsspannung
Das klingt für mich nach “funktioniert nur im Labor”. Liege ich da falsch? Ein DCDC-Wandler ist leicht nachgerüstet, aber dann fehlen bestimmt auch viele andere Komponenten für zuverlässiges Funken.
Mich würde die Qualität des Morsedecoders interessieren.
Ich denke für CW und WSPR sind 3-5W doch ausreichend
Seit heute bestellbar.
Ich habe auf der Ham Radio nach dem 60 m – Band gefragt und dadurch vermutlich ausgelöst, dass auch für dieses Band gefertigt wird.
Qrplabs arbeitet derzeit die Warteliste ab; mein Bausatz für 60m soll in den nächsten 1 – 2 Wochen geliefert werden.
Die Messmittel sind von außen zugänglich. Man kann Frequenzgenerator, Frequenzzähler usw. also auch für eigene Zwecke nutzen.
Die Endstufe ist so dimensioniert, dass sie bei 12 V eben 3 W abliefert. Wenn man 5 Watt möchte, kann man das durch 15 V Versorgungsspannung erreichen.
Ich kenne mich mit Klasse-E-Endstufen etwas aus. Die von Hans empfohlenen (und vermutlich verwendeten) Erklärungen von NA5N sind etwas vereinfachend – so holt man nicht das Maximum raus. Ich traue mir zu, durch eine sehr schlichte Modifikation auch bei 13 V schon 5 W aus der Endstufe zu ziehen. Schaunmermal. Die Leistungsreserven der eingesetzten FETs geben das locker her.
Vom Schaltungskonzept ist der QCX-TRX ist kein reines Spiel- und Lernprojekt, sondern ein brauchbarer TRX mit ernsthaftem Nutzwert.
Was außerdem an Anschlussmöglichkeiten nach außen geführt wird (und welche kreativen Möglichkeiten das eröffnet), das hat was von Genialität! Wenn Hans sich eine Kuh in den Stall stellt, dann melkt er sie ordentlich aus! Ein Frequenzgenerator und ein Frequenzzähler, die ich durch Anschluss eines GPS-Moduls kalibrieren kann, wären einzeln jeweils das Geld wert, das Hans verlangt. Hans hat erkannt, dass die verbaute Hardware das zwanglos hergibt, und stellt beides “nebenher” zur Verfügung. Klasse!
Ich finde es wirklich imponierend, was für die paar € geboten wird.
Dieser kleine TRX ist ausgezeichnet. Seit mehreren Monaten nenne ich einen QCX für 80m mein eigen. Die Empfangsqualität und Empfindlichkeit ist gut, macht auch in den Abendstunden an einer Deltaloop mit 70m Umfang noch eine gute Figur.
Der CW Decoder liest bei einwandfrei gebenden Stationen sauber mit, die Geheimcodes der Schlackertastenbetreiber mit entgleisten Tast- und Zeichenverhältnissen kann er nicht, aber da tut sich ja mein Biodecoder auch schwer. Den QCX habe ich an mehreren Abenden komplettiert und in ein Alugehäuse gebaut.
Bauteile, Platine und Anleitung sind guter Qualität, ich hab das alles ausgepackt, zusammengebaut und eingestellt ohne ein Problem.
Für den Preis wirklich eine Supersache.
Wem die 3W bei etwa 12V zuwenig sind, es gibt für weniger als einen 10er kleine DC-DC Wandler die aus 6-12V die 15V für volle Leistung machen. Hat dann zusätzlich noch den Charme das ggf. vorhandene Wegwerfbatterien bis auf letzte ausgelutscht werden können ;o)