Ich habe diesen Artikel schreiben wollen, um durch eine Diskussion den Status Quo des Amateurfunks aufzubrechen und auch als Antwort auf den Post “Is The Internet Destroying Amateur Radio?” von K0NR. Dieser Artikel ist eine großartige Analyse und zeigt ein wirklich aktuelles Bild vom Zustand des Hobbiess, inklusive der anscheinenden Abneigung für mit dem Internet verbundene Amateurfunktechnologien.
Und auch weil niemand sonst einen Artikel mit diesem Titel hat, also warum nicht? Obwohl Clickbait, ist der Titel nicht falsch. Millenials zerstören definitiv den Amateurfunk, genau wie sie alles andere zerstören. Und zwar aus folgenden Gründen.
Full Disclosure: Ich bin 25 Jahre alt. Außerdem ist dies ein Rant, voll von unverifizierbaren Anekdoten und wilden Vorschlägen, wahrscheinlich einigen Rechtschreibfehlern und vielen inkoherenten Gedanken. Meinungen sind meine eigenen. QRZ OMs, hütet euch.
Die Makerbewegung
Die Heimcomputer-Bewegung der 80er (alle von euch mit einem TRS-80) ist nun eine Hacker-/Maker-Bewegung, welche das Leben mit Microcontrollern und winzigen Computern und Rechenzentren automatisiert.
Amateurfunk ist für die Baby Boomer und die Jugend der Generation X wie IoT für Millenials und die Generation Y.
Interesse an dem “mit Leuten am Radio reden” ist schwindend; es geht darum mit Maschinen zu sprechen und die Maschinen zu befähigen mit uns zu sprechen. Das ist warum die Makerbewegung so ein Hit ist, besonders jetzt da kommerzielle Einrichtungen sich auch mit serienmäßig produzierten IoT-Geräten ins Getümmel stürzen. Ich bin dankbar dafür, dass die ARRL realisiert hat, dass es diesen kritischen Markt gibt und Amateurfunk bei vielen Makerfaires und Hackercons representiert.
Selbstbau lässt nach
China kontrolliert die Hardwareentwicklung und -Herstellung. Wir (die USA, Silicon Valley) spezialisieren uns in Software. Selbstbau von Hardware, von Anfang an, wird kein Ding der nächsten zwanzig Jahre sein, weil die Asche von gescheiterten Gerätschaften, aus denen manch Amateurfunk-Phönix geboren wurde, nicht länger langlebige, rettenswerte Güter sind – sobald sie tot und kaputt sind, sind sie Müll.
Jetzt ist die Zeit des Selbstbaus von Software und die Idee von Amateurfunk als Mittel zum Zweck.
Die Beweislage:
- Heathkit, ungeachtet dessen Wiederauferstehung, können nicht ihren $h!+ ergründen. Sie können es einfach nicht. Andere Bausatzfirmen (wie Ramsey) wurden dicht gemacht, ebenso wie Radioshack.
- Elecraft hat aufgehört bedrahtete Kits zu machen, zugunsten von Zusammenbauprojekten mit vorbestückten SMD-Platinen. Viele andere Einrichtungen haben komplett mit dem Bausatzbau aufgehört, weil es einfach billiger ist, China die Herstellung und den Zusammenbau zu überlassen.
- Software Defined Radio, generell, dominiert den Markt für Radiokommunikation, sowohl aus der Perspektive eines Hobbyisten (RTLSDR, HackRF), einer akademischen (GNURadio, USRP), als auch kommerziell und militärisch (um einige zu nennen: Mobiltelefone, Flugfunkgeräte, Wetterradar, ziviler Luftverkehr und taktische Radarsysteme, Radioteleskope; MANET; JTIDS)
- Die nicht traditionelle Bedeutung von Amateurfunk wird schnell eine Hauptattraktion, wenn nicht ein reguläres Nebenstück, von Hackaday Artikeln, Makerspaces, und Makerfaires.
Wie auch immer, ich gebe zu, dass das Ham Nation Pineboard project besonders populär ist und etwas großartiges macht Röhren wieder in den Fokus zu bringen und den Betrachter zu begeistern und dazu zu bringen es selbst auszuprobieren, aber ich werde das Risiko eingehen, zu sagen, dass es wahrscheinlich am populärsten bei ihrer angepeilten Demographie ist…Jemand junges könnte sich dem vielleicht anschließen, aber es wird in absehbarer Zukunft nicht das Antlitz des Hobbys ändern. Eines der Studentenmitglieder von W0EEE (Missouri S&T), ist ein eingefleischter Röhrenfanatiker, aber für jeden anderen ist er der Röhrentyp.
Apropos – anvisierte Demographie. Die anvisierte Demographie von jeder/jedem einzelner/n Amateurfunkshow, Podcast, Club, Medienkanal, Gesellschaft, Magazin, Livestream oder sonstigem, sind nicht junge Leute.
Die ARRL jedoch hat viele gute Schritte gemacht, um die neue Generation von Funkamateuren zu beteiligen (1)(2)(3)(4), nichtsdestotrotz kann die ARRL junge Leute nur so weit interessieren, wie sie Ressourcen von ihrem demographischen Kern von pensionierten alten weißen Männern weg nimmt. Zum Beispiel – warum kein Youth Editor? Ich war der letzte, bevor mein Editor Khrystyne K1SFA, die ARRL verlassen hat, was ein Loch hinterlassen hat, welches es erforderlich gemacht hat den Youth Editor abzusetzen (die Artikel verbleiben auf ihrer Website), und The Amateur Amateur (welcher immer noch auf seiner Website existiert). Aber warum kein Top-Level Youth Coordinator? Warum kein Bericht über die Anstrengung von, oder eine Zusammenarbeit zwischen, unseren Koordinatoren der Sektion Jugend in der ARRL Field Organization Structure? (Die ARRL teilt die USA und ihre terr. Gebiete in 71 admin. Sektionen auf. Jede Sektion wählt alle zwei Jahre einen Section Manager, welcher Koordinatoren bestellt. Anm. d. Übersetzers.) Verlassen wir uns alle einfach auf Carole Perrys, und den späteren Ellie und Rip Van Winkels der Amateurfunkwelt uns zu inspirieren und die jungen Leute über Amateurfunk aufzuklären? Sicherlich gibt es Gelegenheiten für die ARRL, ebenso wie jeden anderen Amateurfunkclub da draußen.
Kids LIEBEN Digitale Betriebsarten! Richtig?
Nein. Nach meiner Erfahrung der letzten sieben Jahre, ist digitaler Amateurfunk nicht so wirklich aufregend für junge Leute, wie häufig behauptet wird. Es ist viel besser als Sprache und CW, aber es besteht immer noch der Fakt, dass es als ein Individuum ein beunruhigender Prozess ist zu entscheiden wofür du das Geld (deiner Mutter) ausgeben willst – $300 für ein D-STAR Radio, $100 für DMR, beide voll von Leuten, welche darüber reden, wie robotisch sie klingen, oder $400 für eine HF-Station, um digitale Betriebsarten zu machen, voll von Konservenantworten (PSK31) oder schwerlich überhaupt einer Antwort (FT8).
Dies ist alles Kommunikation zwischen Leuten, was die Titelfrage von K0NR aufwirft. Kommunikation zwischen Leuten ist trivial und obwohl manche jungen Funkamateure (ich) es wirklich cool finden mit Leuten außer Rufweite zu sprechen, durch die bloßen Elemente einer Radiostation, ist was interessanter und mehr Auswirkungen auf die nächste Generation hat, die Idee von Kommunikation zwischen Mensch und Maschine. Mit anderen Worten, digitale Sprache ist bescheuert, digitale Daten sind clever und die Arten digitale Daten zu nutzen sind explizit NICHT durch die kommerziellen Hersteller von Amateurfunkgeräten, aber stattdessen durch Adafruit, Ubiquiti, HackRF, RFSpace, und USRP bereitgestellt; und FaradayRF, unter anderem.
Die nächsten großen Dinge für Amateurfunk
Remotebetrieb für HF
Aus folgenden Gründen widerspreche ich der Analyse von K0NR.
Perhaps more importantly, we can’t really stop the impact of new technology. Oh, I suppose the amateur radio community could petition the FCC to restrict [internet assisted] use of ham radio. There could be regulations that limit the use of the internet being interconnected with Part 97 radio operation.
Ich glaube, dass Remotebetrieb und andere, durch das Internet unterstütze Arten des Amateurfunkbetriebs, ausschlaggebend für das Begeistern der Jugend sind.
RemoteHamRadio ist ein hervorragendes Beispiel wohin der Amateurfunkbetrieb gehen wird. Sie haben ein fantastisches Youth Program, welches es jungen Leuten ermöglicht, die:
– 25 Jahre oder jünger sind
– Eine General Class license oder höher haben
– Mitglied der ARRL sind
– Interessiert in oder erfahren mit DXing/Contesting sind
Remotebetrieb online kostenfrei zu machen.
Remote Hams ist eine komplett kostenfreie Alternative, aber es obliegt dem Gastgeber den Betrieb einzuschränken, was frustrierend ist, wenn du dich durch die Server klickst, nur um herauszufinden, dass er gesperrt und nur für Mitglieder von dem Radioclub ist, welcher ihn hostet.
Schlussendlich, WebSDR und OpenWebRX sind immer für Jeden offen tonnenweise Spektrum aus der Ferne zu empfangen.
Ungeachtet dessen ist es ultimativ eine VIEL bessere Lösung auf kurze Sicht für junge Funkamateure Remotebetrieb zu machen, als es ist ihrer Mutti einzureden eine relativ große Menge Geld für Radio, Antenne, einen Mast, falls keine Bäume in der Nähe sind… etc. aufzuwenden.
Weil junge Leute häufig keinen Zugriff auf die Art von Geld haben, die eine HF-Radiostation voraussetzt, glaube ich stark daran, dass wir, um junge Leute zu begeistern, mehr von diesen zwei Dingen brauchen.
- Promote das Shack deines Clubs und dein eigenes Shack für junge Leute.
- Stelle dein eigenes Shack durch einen Remoteserviceanbieter zur Nutzung für andere zur Verfügung, wenn du es selbst nicht nutzt.
Damit junge Leute sich dem Hobby anschließen, ist es von kritischer Wichtigkeit Amateurfunk dorthin zu bringen, wo junge Leute sind, was größtenteils das Internet ist.
Wenn ich das gewusst hätte, als ich jünger war, wäre meine Mutter etwa $900 reicher!
Ham Radio Hackathons
Eine Sache, die ich gedenke zu starten, sind Amateurfunk-Hackathons. Ich habe es in einem vorherigen Blogpost erwähnt, welcher überraschenderweise viel Anklang bei meinem winzigen Kontingent an Lesern geführt hat.
Ein Hackathon ist kein Programmierwettbewerb. Es wird gut in diesem Medium Artikel erklärt. Es geht noch weiter als das, nicht limitiert auf Programmierer und Ingenieure, aber offen für Bastler, Maker, Philosphen, Ingenieure, Mathe-Leute, Lehrer, Studenten, Künstler, Stakeholder…jeder mit einem Interesse ein Problem mit Technologie zu lösen.
Amateurfunk hat einen Haufen Probleme mit Technologie.
- Er hängt weit hinterher. Wir spucken digitale Betriebsarten schneller aus als K9PG alle Sektionen im ARRL sweepstake contest arbeiten kann, aber verglichen mit dem, was es serienmäßig gibt, warum würde sich irgendjemand mit Amateurfunk beschäftigen?
- Wenn ich über Software wie Log4OM, LOTW, eQSL, und HRD nachdenke, frustriert mich das. Es ist großartige Software und viele Freiwillige haben viele Stunden in die Entwicklung gesteckt, aber sie ist auch funktionsbeschränkt, entwickelt in Vakuum, schwer zu benutzen, buggy, und es mangelt an UX. Ein gutes Beispiel an Software ist Fldigi – es ist schnell und leicht…deshalb *FL*digi (Fast Light Digital Modem Application, Anm. d. Übersetzers). APRS ist wirklich elegant, besonders aprs.fi, aber eine Person braucht zu viel Zeug oder sehr teure Radios, um es via HF zu nutzen (die meisten Leute scheinen sowieso direkt über APRS-IS zu gehen) und auf die Entwicklungsseite zu kommen ist zum Haare raufen, einfach angefangen bei dem Fakt, dass es auf dem Bell 202 Modem basiert, erfunden 1972!!! Wollt ihr mich $#!++!n& !? Ich meine, was für eine fantastische Nutzbarmachung von Ressourcen…1978. Es ist jetzt Zeit für etwas frisches.
- Es gibt Dutzende von Amateurfunk-Webseiten, die in 1990 stecken geblieben sind (zwei von ihnen sind in dem Blogartikel von K0NR (1)(2) genannt…Ich würde fast behaupten, dass Amateurfunk das Internet zerstört!), es scheint als ob jeder Amateurfunk-Entwickler wiederholt mit Logbuchprogrammen das Rad neuerfinden muss, jeder benutzt immer noch Mailinglisten, tonnenweise Amateurfunk-Apps crashen beim Start, die Digital Voice Debatte (wo wir uns wirklich auf Digitale Daten fokussieren sollten, die Baudratenlimitierung zu durchbrechen und alles untereinander zu vernetzen), die logistischen Herausforderungen der Prüfungen (3 VEs [Volunteer Examiner, Ehrenamtliche Prüfer, Anm. d. Übersetzers] um einen Test persönlich zu beaufsichtigen, also wirklich…man kann nicht einfach behaupten ich würde nicht zustimmen, dass es einen Mangel an praktischen Betriebskenntnissen der neuen Amateurfunkgeneration gibt, aber ich denke nicht, dass das kein Fehler des Amateurs ist, es ist ein Fehler mangelnder Mentoren um ihnen persönlich zu zeigen, wie es gemacht wird.
- Was uns begeistert ist Contesting, YOTA, gigantische Spektrum-Monitore, Netzwerken, Automation, IoT, SDRs, Remotebetrieb, und die generelle Weiterentwicklung von Radiotechnologie, im Gegensatz zum Kernleitbild des Amateurfunk. Aber wie wollen wir innovativ sein, wenn Dinge wie Wifi, LTE, Zigbee, P25, etc. unseren technischen Stand überholt haben?
- Wenn überhaupt irgendwas, dann können Hackathons einige Diskussion anzetteln und den Satus Quo auseinander brechen, zum Beispiel die Baudratenlimitation oder, wie Bob zu hoffen scheint, das regulatorische Chaos zu Remotebetrieb.
Ich denke Hackathons sind, gerade jetzt, die beste Möglichkeit die technischen und sogar sozialen Probleme zu identifizieren und zu lösen.
Ich helfe einen solchen Amateurfunk-Hackathon zu planen (hamathon?). Lass mich wissen, wenn du daran interessiert bist. Ich sehe ein pre-Hamvention Hackathon/Thinktank Event, sehr ähnlich Four Days in May und der Contest University voraus, ebenso wie alleinstehende Events, welche die größeren ARRL Conventions wie Pacificon, Huntsville Hamfest, Hamcation, und so weiter begleiten.
Bedeutet das, dass Amateurfunk stirbt?
Nein. Lizenzierungen steigen, die Anzahl an eingereichten Logs ist konstant am Wachsen, auf den HF-Bändern sind die Stationen dicht gedrängt. Die AMSAT-Starts werden gehypt, ISS-Kontakte und Stratosphärenballons gibt es massig.
Aber es ändert sich. Die nächsten zwanzig Jahre erwarte ich, dass “traditioneller” Amateurfunk da bleibt. Diese Dinge sind Konteste, Selbstbau, Satellitenbetrieb, auf Repeatern plaudern, DX-Betrieb, Tropo, Betrieb für Events, Emcomm/gemeinnütziger Dienst, digitale Betriebsarten, und so weiter und so fort. Alles, was du auf https://en.wikipedia.org/wiki/Amateur_radio sehen kannst. All die Dinge, die du kennst und liebst, werden immer noch da sein, so lange wie du gesund und munter bist.
Aber was wird passieren, nachdem den großen Haufen der 40 bis 80-jährigen das zeitliche gesegnet hat? Um zu wissen, wie Amateurfunk in zwanzig Jahren sein wird, müssen wir wissen, was die zehn- bis dreißigjährigen vorhaben. Hier ist meine Analyse als jemand der ein Kid war und nun jemand ist, der Amateurfunk zu Kids promotet.
Alter: 10-13
Sehr wenige Kids machen die Erfahrung durch Amateurfunk zu kommunizieren, durch das Pfadfinden und durch die Eltern (wie die Lee Familie). Dies ist der Altersbereich, um grundlegende Programmierfähigkeiten durch spielerische Werkzeuge wie https://scratch.mit.edu/ zu erlernen und Lichter mit Arduinos blinken zu lassen, zwischen dem YouTube schauen und Nintendo Switch und mobile Spiele spielen.
Alter: 14-18
Pfadfinden ist das häufigste gemeinsame Interesse bei Funkamateuren dieses Alters. Eine Mehrheit macht Erfahrung damit einen Kontakt über Amateurfunk zu machen, aber macht keinen weiteren Schritt. Wir sehen einige superhams, wie Marty KC1CWF, Skyler KD0WHB, Chris KD8YVJ, und Bryant KG5HVO aus dem Rauschen herausstechen, welche schon einige bemerkenswerte Leistungen erreicht haben.
Dies ist das Alter, in welchem die Jugend sich selbst findet: Ihre Neigungen, Abneigungen, Möglichkeiten, Fähigkeiten, Talente, Hormone, etc. Wenn Amateurfunk in diesem Altersbereich ein Teil ihres Lebens war, wird er wahrscheinlich auch weiter ein Teil davon bleiben.
Alter: 18-26
Die meisten Funkamateure in diesem Alter waren auch schon vorher Funkamateure und kamen im Alter von zwölf bis fünfzehn Jahren in das Hobby und setzen ihre Interessen in ihrer Karriere nach der High School fort, ob es nun das College inkludiert oder nicht.
Das College zieht auch einige Newcomer an, besonders dank der Collegiate Amateur Radio Initiative, und den individuellen Ausbildungs- und Lizensierungsinitiativen an College Amateur Radio Clubs wie W0EEE.
Ich denke wir bekommen auch viele Lizenzträger in diesem Altersbereich durch Hobbyisten, welche an Drohnen interessiert sind, wireless/IoT Programmierer, und Netzwerkgurus, welche durch experimentieren mehr Reichweite aus ihren Geräten bekommen wollen.
Dies war die Mehrheit an Funkamateuren bei YOTA. Nach meiner YOTA Erfahrung, waren die am meisten fesselnden Events ISS-Kontakte, SOTA-Exkursionen, und der Betrieb an der OE2YOTA Sonderstation. Vorrangig wurden allerdings viele Gruppen von Hacker-Hams, die über Kommandozeilen-Interfaces tuckerten, den ganzen Rest der Woche gesehen, bevor jeder einen Raspberry Pi und einen Mikrotik-Router für die Verbindung mit dem HamNet erhielt.
Alles in allem, wachsen junge Leute in dem Zeitalter der Automation, des machine learning/AI, IoT, ubiquitär schnellem Internet, Handys, WLAN, und extrem billigen, hochleistungsfähigen Verarbeitung und Computernutzung (Arduino, STM32, MSP430; RasPi, BeagleBone, etc etc) auf. Vergleiche das mit den Baby Boomern und der Generation X, welche in dem Zeitalter von Radio, TV, dem Reifen von Computern und Internet und den Anfängen der Miniaturisierung von Technologie aufgewachsen sind.
Angesichts dessen denke ich nicht, dass Amateurfunk weggehen wird, aber es wird mehr remote werden, mehr transparent, mehr verfügbar und technisch reifer, aber wie immer, wie K0NR sagt, im Amateurfunk geht um Spaß haben durch Beschäftigen mit Radios. Und das wird sich nie ändern.
73 es gud 5.8GHz DX in 2037,
ein Millennial
- Ja, D-STAR unterstützt Digitale Daten, aber ein spezielles D-STAR Radio wird benötigt und dessen maximale Geschwindigkeit von 128 kbps bei 1.2 GHz ist lächerlich langsam. Die Alternative zu Datenraten, die so langsam sind, gibt es zu einem Bruchteil der Kosten eines vergleichbaren Setups, aber das wird durch Richtantennen adressiert oder COTS high-power Wifi Radios & Parabolantennen.
-
Aus dem Englischen übersetzt. (Link zum englischsprachigen Originalbeitrag))
Sterling, N0SSC: 25 Jahre alt, frisch graduierter Electrical Engineer aus St. Louis, Missouri, welcher in dem Hobby für Konteste, Jugendarbeit und so ungefähr alles andere ist. Er ist ehemaliger ARRL Youth Editor und ein großer Befürworter von Amateurfunk an Colleges. http://n0ssc.com
Sterling hat freundlicherweise die Übersetzung und Neuveröffentlichung genehmigt. Vielen Dank dafür.
EDIT 01.05.2020: überarbeitete Übersetzung
Erstmal: Alles meine eigene Meinung in diesem Kommentar!
Was erwartet man auch anderes? Zum einen darf man nicht den Fehler machen, und Amateurfunk in den Wettbewerb zum Internet stellen. Tut man das, hat man “das Rennen” bereits verloren. Technik ist nunmal ein sehr dynamischer Teil dieser Welt. Die Evolution geht ständig voran. Konsequenterweise verschmelzen dabei “altbackende” Technologien mit “neumodischen” oder wenn das nicht möglich ist, werden Technologiezweige aufgegeben. Und an dieser Stelle befindet sich (mal wieder) auch der Amateurfunk. Der Amateurfunk muss sich halt neu erfinden (idealerweise mit Techniken, die auch einen jüngeren interessieren). Da ist es wenig hilfreich auf das “ewig gestrige” zu bestehen. Gerade gestern wieder (ich glaube TG26220 Großraum HH) die Meinung gehört: Wenn Relais nicht über Hamnet zusammengeschaltet sind, dann ist das ja gar kein Amateurfunk mehr. Aber mal ehrlich, derjenige der auf PTT drückt hat nun genau welchen Vorteil das sein Signal anstelle des Internet über Hamnet geht? Technisch gesehen gar keinen. Ideologisch vielleicht. Aber glaubt man wirklich das diese Ideologie einem 13 jährigen eingeimpft werden muss? Merkwürdigerweise habe ich noch nie gehört: “Na das Dein Signal in Spanien angekommen ist, hast Du ja nur mit Hilfe eines AMSAT geschafft” Ist ja im Grunde dann auch kein richtiges Funken mehr oder wie nennt man das Austauschen der Ionosphäre mit einem technischen Gerät? Aber zurück zum Jugendlichen. Zum einen muss man natürlich das Interesse des Personenkreis anstreben. Aber ich glaube kaum das man mit: Guck mal ganz ohne Internet spreche ich mit jemanden aus den USA. Witzigerweise muss das ein direkter Nachkomme von Mickey Mouse oder Donald Duck sein, so wie dessen Stimmlage ist. Und selbst wenn man den Jugendlichen dann begeistert hat, dann kommen die Einstiegshürden. Geduld ist praktischerweise eine Tugend, aber mit Sicherheit kein Merkmal eines Jugendlichen. Ihm zu erzählen das er PTT erst nach einer Prüfung drücken darf, auf die er sich im Schnitt 9 Monate vorbereitet und dort Wissen erlangen muss die in den Bereich Elektrotechnik eine mehrjährige Ausbildung erfordert. Um in der Sprache der Jugendlichen das zu kommentieren: “Merkste selber, oder?” Hat sich wirklich noch nie jemand gefragt, warum in der Schule in Mathematik solche komplexe Formeln wie sie für den Technik Teil der Amateurfunkprüfung notwendig sind, nicht in der Grundschule gelernt werden? Hat schon seinen Grund! Klar jetzt kommen wieder die Anmerkungen wie: Aber der 11 jährige aus Hintertupfingen hat es doch auch geschafft. Und was ist mit dem 11 jährigen aus Vordertupfingen oder Linkstupfigen? Die Annahme das wenn es einer schafft, es alle schaffen können, ist definitiv falsch. Ich wage es sogar zu behaupten, das wenn man weiss, warum man gegen Kinder keine Chance im Memoryspiel hat, dann weiss man auch, warum einige die Prüfung zum Amateurfunk schaffen. Und zu guter letzt mein Lieblingsthema: Referat AJW des DARC. Wenn ich dort die Liste der Ansprechpartner anschaue, dann haben dort viele YL und OM eines gemeinsam: An deren Zeit im Jugend/Kinderalter erinnern nur noch ausgeblichene Schwarzweissbilder. Und die Federführend im Thema Jugendarbeit? Der Traum eines jeden Jugendlichen!
Hallo Kai,
Möchtest Du Dich bei deinem Lieblingsthema AJW auf Bundesebene engagieren?
Wir sind immer auf der Suche nach jungen Leuten, die bestimmte Themenbereiche übernehmen wollen
Melde dich einfach bei uns unter ajw@darc.de
Viele Grüße,
ein grauhaariger AJW’ler
Leider 😉 bin ich auch nicht mehr in einem Alter um die Interessen der Jugend zu vertreten. Ich arbeite jedoch täglich daran meinen Neffen (11) von diesem Hobby zu überzeugen. Es war im übrigen nicht so sehr als Kritik gemeint, nur aus meiner Erinnerung heraus wie sehr mich die Meinung der Älteren in dem Alter interessiert hatte und wie sehr begeistert ich davon war, das Ältere meinen was gut für mich ist. Gepaart mit den Erfahrungen die ich mit meinem Patenkind mache, ergab dies eben meine Aussage (die ich ja gleich im ersten Satz ausdrücklich als meine Meinung deklariert habe). Im übrigen ist die “Abneigung” sich von Älteren bevormunden zu lassen, kein neuzeitliches Phänomen. Wenn man mal zeitgenössische Literatur der Jahrhunderte sichtet, stellt man fest, das dieses schon immer der Fall war 😉
Gruß
Kai
[…] https://www.hamspirit.de/8890/millenials-zerstoeren-den-amateurfunk/ […]
Es ist eben so ,keine Antenne aufs Dach ,damit geht es ja schon los ,und neue Leute woher, die k Lizenz kann da ja schon helfen ,aber das möchte Mann ja nicht ,als geht Mann aufs Handy und da kann Mann ja auch mit der Welt sprechen ,oder .oder auf CB mit SSB mit 12 Watt mit magnetic loop Antenne ,aber macht ruhig weider so , und der Zug ist schon weg ,73 Erich Heinz und Paul …
..völliger Unsinn….
CB mit SSB mit 12 Watt mit Magnetic-Loop – ich schmeiss´mich weg – so einen unzusammenhängenden Kram hab ich ja schon lange nicht mehr gehört……
Und – selbst eine geschenkte K-Lizenz würde gar nichts helfen, sondern den technischen Anspruch des Amateurfunks gleich derart in den Keller hauen dass man am besten alles und für jeden ohne Lizenz freigeben kann.!
Wer zu faul ist, sich auf den Hintern zu setzen und zu lernen – der ist sowieso im Amateurfunk falsch aufgehoben..
„ Wer zu faul ist, sich auf den Hintern zu setzen und zu lernen – der ist sowieso im Amateurfunk falsch aufgehoben..“ Genau diese Wagenburgmentalität ist die eigentliche Ursache.
Der Amateurfunk stirbt weder durch „die Millenials“ noch durch zu hohe Eingangsvoraussetzungen. Verstädterung und einhergehender Konsumerismus in allen Lebenslagen spielen sicher eine Rolle, aber das Hauptproblem ist die „lost Generation“ davor. In den 1993 hatte der DARC die Möglichkeit, sich in Sachen CW zu öffnen. Es kam zur Mitgliederbefragung und zum „Wer zu faul ist…“ – Desaster. Die Befragung ging knapp aus und zeigte das Dilemma. Den meisten Funkamateuren war und ist die Besitzstandswahrung wichtiger als eine Offenheitskultur. Steile Hierarchien, Beschlussfassungsmechanismen wie aus dem Lehrbuch für das Harzburger Modell und ein nicht erkennbares Alleinstellungsmerkmal kappten im Grunde den Zugang zur Jugend.
Gerade in Deutschland hat der DARC diverse Struktur- und immer noch Führungs-Probleme. Der Schiffhauer-Rausschmiss war nur die erste Spitze. Ihr folgten die diversen Geschäftsführer-Rausschmisse und jetzt das Verzetteln mit Hotelkäufen.
Das ist jedoch alles keine Ursache sondern das Symptom davon, dass in den 70ern und 80ern der Amateurfunk sich weltweit aufführte und gebarte wie ein Sportverband. Das Experiment und der Spieltrieb fielen in den Hintergrund, waren verpönt.
Die Generation der jetzt 30 bis 40 Jährigen blieb in den 90ern und 00ern weg. Entsprechend wächst eine Generation Jugendlicher heran, die von Amateurfunk entweder kein oder falsche Bild eines alten Manns im freistehenden Eigenheim vermittelt bekommen.
Aus meine Sicht liegt das Problem anders gelagert…das sieht man auch aus dem Artikel:
– Die MAKER-szene ist kein Zug auf dem der Amateurfunk aufspringen sollte. Es gibt einen riesengroßen Unterschied. Die MAKER sind zu einem großen Teil Konsumorientiert und/oder verkaufen Dienstleistungen. Auf allen MAKER-Faire die ich besucht habe wollten alle irgendwas verkaufen, bis hin zu Kursen in Elektronik etc…nach dem Motto geben Sie ihr Kind ab wir bringen Ihnen etwas bei und Sie haben Ruhe in der Zeit. Es ist ein Verkaufen von Dienstleistungen. Der Amateurfunk wie ich ihn kennengelernt habe als Jugendlicher war…die Älteren haben ihr Wissen an die Jüngeren weitergegeben OHNE kostenvorteil. Leider will der DARC auch dahin -> siehe kostenpflichtige Seminare…das ist eine bedauerliche Entwicklung…das wird auch über kurz oder lang die Ortsvereine zerstören.
– Etwas was den Amateurfunk ausmacht ist leider in den letzten Jahren verloren gegangen. SO kann man sich doch wirklich selten mit jemanden technisch austauschen. Die Gesprächspartner im Umkreis auf UKW in FM sind zumeist doch sehr schwierig. Einem Jugendlichen der in etwas einsteigen will benötigt doch Anreiz, Feuer und Begeisterung. Dies ist doch meist auf diesen “Kanälen” nicht zu haben…und gerade da wären Jugendliche zu erreichen, da die Technik einfach zu bekommen ist, nicht teuer ist und auch an die Antenne wenig Anspruch stellt. Wenn ich zurück denke an meinen Einstig mit 12 Jahren war es genau der Weg…und das ist immer weiter ausgebaut worden…es zog mich so immer tiefer in die Materie bis zum Dipl.-Ing. Nachrichtentechnik.
– Ein weiterer Punkt ist die Lizenzierung…ich habe mit 14 eine Lizenz gemacht, die Frage würden heute jeden Klasse 1 Funkamateur wahrscheinlich aus den Socken hauen. Aber es hat mich angetrieben…ich wollte es unbedingt und ich habe mich vorbereitet. Das größte Problem war damals es gab keinen Fragenkatalog, der Prüfer hat irgendwie gefragt was ihm so einfiel. Jedenfalls hatte es den Anschein…es war aber klar, die Lizenz war nur zu bekommen, wenn man dem Prüfer vermittelt das man sich und andere nicht umbringt…und wenn man wußte was man Tat und die Zusammenhänge erkennen konnte.
Ich würde mir wünschen, dass man dahin wieder zurückkommt…und die Prüfungen nicht immer weiter weltweit vereinfacht…das führt nur zu den oben genannten Spiegelstrichen.
Ein Amateurfunk mit Akteuren die ein in China hergestelltes Funkgerät bedienen ist sinnlos…Leider nehme ich diese immer mehr war. Einzig Hoffnung hat mir die von mir besuchte Veranstaltung “http://www.vushf2017.se/” gegeben…Leute jeden Alters die sich ausgetauscht haben und keine kommerziellen Interessen hatten (siehe auch Vorträge)
Hallo Ronny,
zu den Seminaren vom DARC kann ich nicht viel sagen, aber du hast bei kostenpflichtigen Veranstaltungen auch das BarCamp genannt. Das war eine privat organisierte Veranstaltung und die dafür anfallenden Kosten wurden unter den Teilnehmern geteilt. Ich kann es mir halt einfach nicht leisten 35 Funkamateure mal eben zum Essen einzuladen. Im Prinzip hat jeder für sein Essen und die Getränke bezahlt. Dafür hatten wir ebenfalls eine Veranstaltung, die ohne Sponsoren und ohne Werbevorträge ausgekommen ist.
Und auf dieser Veranstaltung hättest du junge Funkamateure kennenlernen können, die über den Umweg Maker-Faire zum Amateurfunk gekommen sind. Da waren Kandidaten bei, mit denen hättest du dich durchaus technisch austauschen können. Bei denen Selbstbau und klassische Nachrichtentechnik einen hohen Stellenwert hat. Vielleicht fachlich noch nicht auf Augenhöhe, aber sechzehnjährige A-Klässler hätten sicherlich viel Erfahrung bei dir abstauben können.
73, Silvio
Hallo Silvio,
dein Barcamp meinte ich nicht…ich meinte Veranstaltungen die auf DARC-Ebene laufen. Ich finde, wenn ein Verein sich in seinem Kerngeschäft (wobei Geschäft der falsche Ausdruck ist) mit kostenpflichtigen Veranstaltungen bewirbt…dann ist eigentlich schon viel daneben gegangen. Ich wollte dafür werben, das Veranstaltungen des Vereins kostenfrei sein müssen und auch Nichtmitglieder ansprechen, so dass der Vereinszweck erfüllt wird. Vielleicht denke ich da auch etwas Old School.
Das junge Funkamateure einen Weg zum Amateurfunk gegangen sind, welcher nicht der gleiche Weg war, wie ich oder andere das gegangen sind. Das ist total ok.
Ich bemängele nur das Herantasten der Amateurfunkverbände an die “Maker-fair” etc. Diese Veranstaltungen haben bisher aus meiner Sicht einen anderen Charakter.
Also nur mal eine kleine Anmerkung zu: “Ich würde mir wünschen …” Ich versuche dazu mal Zahlen aus der Statistik heranzuziehen. In den Jahren 2006 bis 2016 haben 2397 Prüfungen für die Klasse A stattgefunden. Im gleichen Zeitraum wurden 5805 Prüfungen zur Klasse E abgenommen und 2124 Aufstockerprüfungen. Im gleichen Zeitraum sind die Anzahl der Lizenzen der Klasse A von 68270 auf 57553 gefallen, während die Klasse E von 6925 auf 7542 angestiegen sind. Daraus lässt sich ja zumindest erstmal eine Tendenz raus interpretieren. In Kurzform: Es geben mehr Leute ihre Lizenz ab, als neue eine Lizenz erhalten und in der Klasse E sind Zuwächse zu verzeichnen, während bei der Klasse A Abgänge sind. Bis hier hin ist das ganze erstmal völlig neutral als Fakt (klar man kann jetzt sagen: Traue keiner Statistik die Du nicht selbst gefälscht hast. Aber welchen Sinn hätte es für die BNetzA an dieser Stelle zu “schönen”?). Man kann aber auch feststellen, das eine Mehrheit der Funkamateure, selbst unter den deutlich einfacheren Bedingungen (Deine Aussage) die noch einfachere Variante der Klasse E wählen. Man könnte sich nun fragen, welche Zahlen wohl hier stehen würden, wenn die Prüfungen nach dem von Dir geschilderten Ablauf der Prüfung aussehen würden. Da das aber reine Spekulation ist, unterlasse ich es mal Mutmassungen zu äussern.
Im übrigen zur Aussage: Amateurfunk mit Akteuren die in China hergestellte Funkgeräte bedienen fällt mir gerade ein, das ich hier neulich von einer Sammelbestellung von Radioddity GD-77 gehört habe, die im Regelfall an “alte Haudegen”, aus (Deiner) guten alten Zeit der schweren Amateurfunkprüfungen entstammen, gegangen sind 😉
Ich habe gerade lange überlegt wie ich auf die oben stehenden Tatsachen antworte…
Die Statistik ist durch nichts zu widerlegen. Die Zahlen helfen auch nicht für das Verständnis…Sie führen aus meiner Sicht zu einer falschen Schlussfolgerung. Um nochmals auf meine Prüfung zurückzukommen. Damals (oje das klingt wirklich alt) war der Unterschied…CW-Prüfung oder nicht. Technik war gleich für alle. Wer etwas wirklich will wird diese Hürde überspringen. Es wird auch zu einem anderen Verständnis führen. Die Klasse E war ja mal eine (E)-insteigerklasse es war nur möglich 2 und 70cm zu machen. Jetzt ist ja fast alles erlaubt. Dieses Einsteigerding führt doch nur immer wieder zu diesen Diskussionen “Wer darf was und wie kann es verändert werden”. Es führt auch zu, einem Rang denken. Ich halte da nichts davon. Deswegen würde ich für eine Klasse plädieren und diese auch einen gewissen Anspruch geben. Wer das nicht will und nur Kommunikation sucht ist doch eigentlich in Chatrooms oder beim CB-Funk besser aufgehoben. Denn auch hier ist aus meiner Sicht eine Grenze zu ziehen…beim Amateurfunk geht es um die Technik der Kommunikation, nicht um die Kommunikation an sich. Bei manchen Funk-Runden den ich beim basteln im Shack so zu Teil werde, ist der Inhalt grenz wertig. Das hat mit Amateurfunk wenig zu tun.
Auch die Sammelbestellung hat doch einen schönen Effekt, da möchten sich Funkamateure mit einer Technik befassen und vllt Ausbreitungsbedingungen anhand von DMR erproben oder herausfinden wie man im Zeitschlitz peilt. Interessante Fragestellungen können sich da aufmachen. Ich würde das nicht verurteilen, denn die Möglichkeiten im Amateurfunk sind riesig…
Ich fände nur Schade wenn es nur darum geht, “wie komm ich raus…wie komm ich rein”. Das ist doch hinlänglich bekannt…es sollte immer der Anspruch des Experimentierens und des Wissenzuwachs vorhanden sein.
Ich hätte mit CW-Prüfung nicht zum Amateurfunk gefunden, denn dann hätte ich die Prüfung nicht nebenbei geschafft. Deshalb habe ich A erst gemacht, als CW nicht mehr Pflicht war.
Die A-Prüfung ist auf Bulimielernen ausgelegt. Ich habe wirklich inhaltlich gelernt und nicht nur Ankreuzmöglichkeiten, trotzdem das meiste wieder vergessen. Würde die Bundesnetzagentur ein gutes Nachschlagewerk zum Beispiel als Lehrvideos pflegen und dafür die A-Prüfung streichen, wäre der Kenntnisstand der Funkamateure höher. Als Einstiegshürde reicht die E-Prüfung dicke.
Die Zahlen helfen schon für das Verständnis. Sie belegen nämlich sehr schön, das die Bedürfnisse der Menschen (und dazu gehört auch der Funkamateur) sich verändern. Und diese Veränderung wird auch in den Amateurfunk rein getragen. Eine Argumentation wie: Das war schon immer so oder das haben wir immer so gemacht, ist schon im normalen Leben eine Argumentation die die meisten Menschen belächeln. Und man muss dabei auch bedenken, das die derzeitigen Frequenzen die der Funkamateur zur Verfügung hat nicht das Eigentum der Funkamateure darstellt. Diese Frequenzen sind Allgemeingut welches dem Amateurfunk zur Nutzung überlassen wurde. Man kann sich auch Fragen, warum wird ein so breites Spektrum an Frequenzen einer Minderheit (nicht mal 1 Prozent der Bevölkerung hat eine Lizenz und wer weiß wie viele nur Karteileichen sind ) zur Verfügung gestellt wird. Der Allgemeinheit wäre damit besser gedient die Frequenzen einer kommerziellen Nutzung zu überführen. Man könnte auch argumentieren: Ok, die Funkamateure wollen “CB” Funker nicht auf Ihren Frequenzen haben. Kein Problem, dann stellt man dem CB Funk eben weitere Frequenzen zur Verfügung (z.B. beschneidet man den Amateurfunk auf den Bändern 2m, 70cm und noch paar Teile von 10-20m) und schon sind alle zufrieden. Den verbleibenden Funkamateuren dürfte dieser Einschnitt nicht stören denn weniger Lizenzinhaber = weniger Bedarf an Frequenzen, die CB Funker würden nicht in den Amateurfunk drängen, weil deren Bedürfnisse befriedigt wurden und letztendlich würde die alte Garde nicht von Emporkömmlingen in Form von Klasse E belästigt werden. Die Lösung, oder? 😉
Bin ich sofort dafür…2m / 70cm FM und 80m SSB für CB Funk freigeben und schon ist die Diskussion zu Ende…oder von mir aus die gesamte Kurzwelle in SSB freigeben. Das heißt dann aber auch nur gekaufte TRX und Antennen dürfen genutzt werden und kein Mischbetrieb zum Amateurfunk.
Dann aber bitte für die interessanten Dinge die Latte bei der Prüfung entsprechend hoch hängen.
Übrigens ich fühle mich von E-Lizenzler nicht belästigt…ich bin nur manchmal erschrocken über die Einstellung und das nicht vorhandene Fachwissen (was man ja erweitern könnte)…
Ich glaube nicht, dass die Nachwuchs-Ingenieure unempfänglich für Amateurfunk sind. Ebensowenig glaube ich, dass der Amateurfunk mit analogen Betriebsarten noch viele Jahre überlebt und Nachwuchs findet.
Vielmehr hat der Amateurfunk die technischen Neuerungen verschlafen. Egal ob Node-Server, Arduino oder JSON-Schnittstellen, überall werden Standards geschaffen und von tausenden Freiwilligen genutzt. Das Interesse am Bauen ist da, es wird Freizeit in Hardware und Software gesteckt, auch von Teenagern. Nur halt nicht im Amateurfunk.
Der Amateurfunk dümpelt immer noch mit jahrzehnte alten Schnittstellen. Das Kabel hat 50 Ohm, der SSB-Ausgang 10k Ohm und einen Pegel von 1V, der Träger 5V. Wenn ich einen PSK31-Decoder bauen will, habe ich Soundchips, Pegelprobleme, Filter, und Wasserfalldarstellung an der Backe. Da vergeht es mir. Selbst Flexradio hat es nicht geschafft einen gut erreichbaren Datenstrom einzuführen, mit dem sich mal schnell eine Betriebsart programmieren lässt.
Was wir brauchen ist eine Schnittstelle mit Web-Techniken wie Websocket, die direkt Stehwellen-Daten, Frequenzeinstellung oder Modulationen rausgeben. Dazu ein Software-Baukasten, der Standard-Aufgaben wie ein Wasserfalldiagramm mit wenigen Klicks erledigt. Es gibt abseits vom Amateurfunk Betriebsarten mit äußerst geringen Rauschabständen, und wir haben bisher nicht mal einen brauchbaren Morse-Decoder.
Auf der Hardware-Seite bedeutet die neu zu erfindende Schnittstelle, dass wir uns auf Antennenbau, Empfänger und Endstufen konzentrieren können. Auch da passiert seit ewigen Jahren nichts im Selbstbau, weil die gestiegenen Anforderungen an Bedienmöglichkeiten von einem Bastler im Keller nicht mehr zu stemmen sind. Sobald robuste Software-Empfänger und -Modulatoren verfügbar sind mit Pins für SWR-Messung und TX-Umschaltung, haben wir wieder die Grundlage zum Funkgerätebau.
Den Artikel verstehe ich nicht ganz…
Möchtest du einen Baukasten haben, in dem du ein paar Softmodule wie bei WordPress und dem Muffinboard zusammenklicken kannst. Die Hardware soll sozusagen Uni-Standard sein und man schiebt seine Software zusammen und hat dann was neues ???
Ach übrigens warum es 50 Ohm im Senderbau hat und 75 Ohm bei den (Kabel)-Empfangsanlagen hat eine Grund. Der ist physikalisch schlecht wegzuklicken am Bildschirm. ( https://de.wikipedia.org/wiki/Telegraphengleichung )
Über einen brauchbaren Morsedecoder würde ich mich freuen, wenn den jemand mal programmieren würde. Allerdings würde ich daran zweifeln, das er jemals vernünftig funktioniert. Das leider mit der doch zu einfachen Machart der Codierung zu tun. Es ist halt ausschließlich auf die Häufigkeit der Zeichen abgestellt worden und nicht auf die Auswertbarkeit von Maschinen.
Ich möchte eine Schnittstelle in den Funkgeräten haben, über die Frequenzen eingestellt und Signale geschoben werden. Die serielle Schnittstelle verschiedener Hersteller und die Soundkarten-Anschlüsse sind vollkommen ungeeignet.
Diese Schnittstelle würde auf der Software-Seite die Darstellungen und Betriebsarten verbessern, weil jeder ganz schnell rankommt. Ja, gerne mit Plugins wie bei WordPress.
Auf der Hardware-Seite könnte der Fokus auf die HF-Komponenten wandern, weil die Bedieneinheit einfach der Schnittstelle überlassen wird.
Morsen maschinell um Größenordnungen zuverlässiger zu decodieren als es Menschen schaffen ist sehr leicht. Nur programmiert das niemand. Mit besagter Schnittstelle und Komponenten-“Wordpress” könnten Spezialisten für Mustererkennung sich auf ihre Aufgabe konzentrieren.
Hmm…sowas habe ich im Shack im Einsatz
http://www.microham.com/ ist das was genau deinen Wünschen entspricht. Da kann es sofort losgehen mit dem Morsedecoder.
Ich sehe nur auf die Schnelle, dass die Schnittstelle nicht mal WLan ist, also auf Netzwerk-Level schon verbaut. Wo ist das offene Protokoll mit der Community? Könntest du ein bisschen erklären?
Damals ……
….. ist das Hauptproblem im heutigen Amateurfunk, (bewusst) verschlafene (mindestens) 30 Jahre lassen sich heute nicht einfach mal so kompensieren. Heute sind überwiegend “Amateurfunkrentner” aktiv, sowohl auf den Frequenzen, in Foren und in den Ehrenämtern der OV. Die haben viel Zeit, viel Geld und blockieren mit ihrer konservativen “damals” Haltung jegliche notwendige Veränderung im Amateurfunk. Wie soll sich da Nachwuchs engagieren und etablieren? Es liegt nicht an den Millenials, es liegt an der Übermacht der “Amateurfunkgreise”.
Hi Joshua,
mit meinen 57 Jahren gehöre ich zwar nicht zu deinen direkten Adressaten, aber ich möchte dir darin voll zustimmen. Ich mache gerade (im April 2018) meine E Lizenz. Gekommen bin ich zum Amateurfunk, weil ich im Ort bei uns einen Robotik- / Elektronikclub gründen wollte, welcher mit Arduino / Raspberry IoT Konzepte realisiert. (Themen, Cloud, Messwerte, WLAN, Bluetooth, ZigBee, ROS, KI, Bigdata usw waren in Vorbereitung). Anfänglich kamen ca 20 Leute, davon viele Rentner aus der Amateurfunkszene. Gefehlt haben die Jungen (bis auf einen 16 jährigen). Denen ist es noch einigen Sitzungen zu kompliziert geworden. Kurz, der Club hat sich aufgelöst und die Amateurfunker haben mich angeworben. Im Lizenzlehrgang hat mich dann doch die fossile Technik erstaunt. Mein Fokus ist jedoch, nicht mit irgendjemanden in Australien einen QSO zu machen und das Wetter dort abzufragen, noch habe ich die Möglichkeit, bei mir eine 80m Antenne zu installieren. Vielmehr interessieren mich innovative Techniken, auch die Mitarbeit bei AMSAT usw.
Beruflich möchte ich noch anmerken, dass ich in der Vorentwicklung eines Automobilkonzerns arbeite und mit neuen Techniken, wie GSM, 5G, Ethernet, Bussysteme usw durchaus bewandert bin. Mit RPi und Arduino habe ich ebenfalls schon einige Projekte in Github und Sourceforge.
Wünschenswert wäre es, hier mit mehr jungen Leuten zusammenzuarbeiten und etwas aufzuziehen. Die Hochschule wäre eine Möglichkeit oder in der Stadt der Hackerspace Binary Kitchen.
Ich hoffe (auch als angehender “Amateurfunkrentner”), dass hier frische Luft hineinkommt und kann solche Aktionen nur unterstützen.
Yeah, wie bekommen wir jetzt die Millenials dazu, dass sie sich für den Amateurfunk interessieren?
Lars (DC4LW) hatte in der cq-dl 02/18 so schön die Prüfungen in England beschrieben, wo viel mehr Praxis abgefragt wird. Ich glaube wenn wir das hier auch einführen würden, wäre das ein interessanter Anreiz, sich mit dem Afu zu beschäftigen. Und imo werden die Leute eher über die Technik zu uns finden als über Software, weil diese Kommunikationsseite ja schon von Handy & Co bedient wird.
Mit Hardware haben wir kleine SSB- und CW-Tranceiver. Und schlechte Antennen. Alles andere lässt sich besser mit Software lösen. Ja OK, die kleinen Tranceiver auch, aber wer Spaß am Basteln hat, kann die auch löten.
Mit einem Handy kann man kein Experimentalfunk betreiben, ich sehe die Konkurrenz nicht. Aber ich möchte mein Handy mit einer Kurzwellen-Antenne verbinden und funken.
Also Anfang der 90er Jahre fand ich Amateurfunk total spannend. Ein Onkel aus Übersee machte das und ich wollte auch immer eine Lizenz machen – habs dann aber irgendwie nie geschafft. Das habe ich 2016 nachgeholt (E-Klasse). Und ich muß sagen: total langweiliges Hobby. Mit irgendwelchen Leuten darüber quatschen, was für Hardware sie verwenden? Ein Haufen alte Männer? Ich war/bin wieder weg.
Tja, Arno. Amateurfunk ist vielfältig und facettenreich. Ist dir das in 28 Jahren nicht aufgefallen? Lies doch mal die anderen Beiträge in diesem Blog oder gönn dir das PDF-Bundle. Ich hoffe dann wirst du erkennen, dass Amateurfunk kein Altherrenhobby ist.
Es liegt immer am Blickwinkel. Den kann man ändern, sofern man das möchte.
Mit der Klasse E kann man eine ganze Menge Spaß haben – aber eben nur abseits der Altherren-Runden auf dem Relais.
Was für ein Bullshit! Ich behaupte, alte OMs killen den Amateurfunk! Wöchentliche sogenannte Stämme mit Gejammer und sonstigem langweiligen und demotivierendem Palaver! Wieso sollte sich ein junger Mensch antun? Wieso sollte sich das überhaupt jemand antun?
Das Potential und auch das Interesse ist auch bei der jüngeren Generation vorhanden. Wir müssen sie nur abholen können!
PS: nein, ich bin kein Millenial!
Ich finde es ja schon interessant, wie viele Leute nur den Titel gelesen und anschließend kommentiert haben.
Es gibt sicher sehr viele Gründe, warum der Amateurfunkdienst heute nicht mehr so populär ist wie vor 25 Jahren. Einer der Hauptgründe heute ist sicher, es gibt keine attraktive Werbung für den Amateurfunkdienst, kein Zugpferd! Werbung ist teuer, dass Geld dafür vermutlich nicht da. Das, was an Werbung gemacht wird, erreicht nicht die gewünschte Zielgruppe (Millennials?) sondern die, die schon dabei sind um sie bei der Stange zu halten.
Warum die “Millennials” den Amateurfunk zerstören sollten ist mir deshalb ein Rätsel. Meiner Meinung nach zerstört der Amateurfunk sich selbst, weil er zu wenig für die eigene Publicity tut. Notfunk in Nepal, OV Abend mit Schnitzel, Fieldday und Kinder basteln Morsetasten in den Ferien reicht einfach nicht mehr. Amateurfunk muss sich selbst erneuern und sich selbst neu erfinden!
als streamerin kann ich nur sagen: ein amateurfunker im haus ist die pest!
ich habe einen amateurfunker im haus dessen “sendung” (rauschen und brummen) in meinen streams extrem laut zu hören sind (zuschauern beschweren sich und ich hab es auch in den ohren). und nein ich verwende keinen billigen unabgeschirmten mist… bose, rode und behringer sollten ein begriff sein.
und auch abseites meiner probleme kann kein nachbar in dieser umgebung in ruhe musik hören (störgeräusche) oder fernsehen (bildflackern +störgeräusche)
btw. ich bin kein melenial bin sogar mit amateurfunk aufgewachsen, aber was die funkercommunity mitlerweile raushängen lässt wegen der störeinflüsse die sie produzieren ist immer die gleiche antwort: die anderen sind schuld und nicht mein problem… dann rüste doch (TEUER) nach.
(einfachste lösung in meinem fall wäre er hängt seine antenne nicht auf den dachboden sondern in den garten…. but guess what?!…”nö dann rüste doch nach!”)
Hallo Amelie,
schade, dass sich der entsprechende OM so grinchmässig verhält. Ich empfehle Dir, die Funkstörung direkt bei der Bundesnetzagentur zu melden: https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Verbraucher/Funkstoerungen/funkstoerungen-node.html
viele Grüße und viel Erfolg!
Thomas
…bei dem rechtschreibfehlerbehaftetem Schafscheiss plus der spürbaren Grundabneigung gegen den Amateufunk (Nachbar) war zu erwarten dass Deinerseits die Schuld für den Störkram grundsätzlich erstmal beim Funkamateur gesucht wird….
Dass Dein hochwichtig genannter Markenkram dennoch störanfällige Kabel, Verbindungen, Bauteile und ähnliches haben könnte – auf die Idee kommst Du natürlich erst gar nicht…..
Komischerweise betreibe ich eine relativ große Funkanlage im Bereich VHF/UHF/HF bei der die Antennen sehr nah am Haus und somit auch an unseren sämtlichen PCs, Laptops, Routern, TV-Geräte, Sat-Receiver, Internet- und DAB-Radios plus HiFi-System direkt im Funkraum sind. Störungen? NULL…….
Vorm meckern erst den eigenen Scheiss überprüfen!
“bose, rode und behringer sollten ein begriff sein. ”
Ja sind sie. Toningenieuren sind sie als “überteuerter Consumer-Scheixx”, “Billigmikrofon” und “Chinaschrott vom billigsten” bekannt. Wenn man solchen Pressmüll dann mit den billigsten Kabeln vom Thomann verdrahtet und “symmetrische Leitungsführung” ein Fremdwort ist, dann hat man es als “Streamerin” unter einem Dach mit einem Funkamateur (oder CB-Funker) sicher schwer.
Der Funkamateur ist sicher auch nicht von einer meckernden “Streamerin” begeistert, vor allem wenn er womöglich draussen keine Antenne aufbauen darf und deshalb mit den Empfangsstörungen aus der digitalen Welt leben muss, die ihm sowieso schon das Hobby vermiesen.