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Doppelt hält besser: SDRplay RSPduo

In Dayton findet gerade die Hamvention statt und die Jungs und Mädels von SDRplay haben die Gelegenheit genutzt, ihren neuesten Empfänger vorzustellen. Wir hatten diesen bisher noch nicht in den Händen, dennoch lohnt sich ein Blick auf die technischen Daten.

Was ist neu?

Wer bereits den RSP2pro kennt, wird am Gehäuse des RSPduo nicht viel neues entdecken. Hier wurde das bekannte Metallgehäuse verwendet, welches wir bereits vom “kleinen Bruder” kennen. Auch die Anschlüsse sind identisch, haben jedoch andere Funktionen. Konnte man beim RSP2pro 2 verschiedene Antennen über SMA-Buchsen anschließen, besitzen die beiden integrierten Empfänger im RSPduo jeweils einen Eingang. Dazu kommt bei beiden Empfänger noch der hochohmige Anschluss, welcher beim SDRduo direkt auf dem Tuner 1 liegt und auch nicht umgeschaltet werden kann.

Dabei habe ich schon das besondere am RSPduo erwähnt, er besitzt nämlich zwei weitgehend unabhängige Empfänger im gleichen Gehäuse. Weiter wird der RSPduo nur mit einem USB-Kabel am Rechner angeschlossen, die Empfänger lassen sich dann in der SDR-Software einzeln ansprechen. Dabei ist man im Moment noch auf SDRuno angewiesen, jedoch werden entsprechende Funktionen mit Sicherheit auch noch in andere Programme eingebaut.

Jeder Empfänger besitzt seine eigenen Filter, sodass tatsächlich ein unabhängiger Betrieb möglich ist. Auf der OV-Frequenz im Hintergrund lauschen und dennoch auf der Kurzwelle unterwegs sein? Kein Problem! Genauso kann man permanent ADS-B im Hintergrund empfangen und muss dennoch nicht auf den Empfang des vorbeifliegenden Amateurfunksatelliten verzichten. In Zukunft kann man sich sicher noch weitere Anwendungsfälle ausdenken, zum Beispiel der Diversity-Empfang oder eine Peilfunktion.

Die einzige Einschränkung, die man im Moment beim Betrieb beider Empfänger hat, ist die begrenzte maximale Anzeigebandbreite. Diese reduziert sich nämlich von 8 MHz auf ungefähr 1,5 MHz. Aus meiner Sicht für die meisten Anwendungsfälle völlig unproblematisch.

Etwas schade ist natürlich, dass es die Möglichkeit nicht mehr gibt, zwischen verschiedenen Antennen zu wechseln. Auf der anderen Seite bietet sich je nach Komplexität der Antennen- bzw. Empfangsanlage sowieso eine Verteilmatrix an.

Wer mehr über den RSPduo erfahren will, erhält viele Infos natürlich beim Hersteller SDRplay. Außerdem findet man auch bereits erste Testberichte, zum Beispiel bei swling.com.

Der Preis in Deutschland beträgt 299 Euro, Händler sind auf der Homepage des Herstellers gelistet. Sicherlich, im Vergleich zu den beliebten RTL-SDR zuckt man erstmal zusammen. Wenn man sich aber überlegt, was man bis vor wenigen Jahren für ähnliche Empfangstechnik bezahlen musste, relativiert sich das schon etwas. Und der RSPduo ist eben nicht nur ein aufgebohrter RTL-SDR, sondern bietet eine ganze Ecke mehr.

 

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Drückt sich seit Jahren vor der Lizenz, aber 2016 soll es endlich soweit sein. Besondere Interessen sind die Frequenzen oberhalb von 30 MHz und digitale Betriebsarten, dort hauptsächlich mit dem RTL-SDR unterwegs. Wenn Funk gerade eine geringere Rolle spielt, dann mit dem Rad oder zu Fuß in der Natur unterwegs und dem Fotoapparat im Schlepptau. Mehr auf Twitter: @kermit_t_f

  1. Michael Renner,DD0UL

    2017 kaufte ich in Friedrichshafen den RSP2pro. Der praktische Einsatz scheitere dann aber daran, dass die Software für den RasPi hinter den Erwartungen zurück blieb. Unter Windows (AMD64) auf dem Notebook funktionierte alles, für den geplanten Einsatzort im Ferienhaus brauche ich eben einen kleinen (!) Rechner mit eingebautem WLAN, der sobald der Strom bekommt gleich los läuft.

    Frage in die Runde: Was gibt es denn in diese Richtung zu kaufen? Je näher das einem “Einplatinencomputer” mit einer einzige Betriebsspannung kommt umso besser. Und wichtig: Nicht erst einschalten müssen, das Ding muss von alleine booten.

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